Wie so vieles beginnt auch die Geschichte des Kräutertees mit einer Legende: Der chinesische Urkaiser Shennong soll an einem Frühlingsabend vor etwa 5000 Jahren nach einer lange Reise unter einem Baum Wasser abgekocht haben, um damit seinen Durst zu löschen. Ein paar Blätter des Baumes fielen in das heiße Wasser, das sich sofort hellgrün verfärbte und einen angenehmen Duft verströmte. Der Kaiser probierte das Getränk und fühlte sich erfrischt und belebt von dem köstlichen Getränk. Der Baum war ein wilder Teebaum.

Der Kaiser untersuchte die Wirkung der Blätter, und so wurde angeblich der Schwarztee als Heil- und Genusstee entdeckt.

Die Wahrheit der Legende ist nicht belegt, Fakt ist aber: Tee hat als Genuss- und Heilmittel von Südwestchina bis Ostindien eine Tradition von etwa 5000 Jahren.

In allen Kulturen auf der Welt werden Kräuter seit jeher als Heilmittel verwendet. Hildegard von Bingen (1098-1179) und Paracelsus (1493-1541) wussten ebenfalls um die Wirkung von Heilkräutertees, aber Tee war aufgrund der schlechten Wasserqualität nicht das bevorzugte Mittel zur Heilung. Häufig legte man Kräuter in Wein ein oder kochte sie darin.

In Europa besagten die mittelalterlichen Mönchsregeln, dass Kranke versorgt werden durften, chirurgische Eingriffe waren ihnen aber verboten. So blieben den Mönchen Gebet und innere Medizin. Die Pflanzenheilkunde war verpflichtend, ebenso wie das Anlegen eines Klostergartens für die benötigten Heilpflanzen.